Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik
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Projekte Prof. Dr. Albrecht Berger

Der Bios des Nephon von Konstantiana

nephon 2Nephon von Konstantiana ist ein fiktiver Heiliger aus der Zeit Konstantins des Großen, dessen Bios BHG 1371z in den Jahren um 970 entstanden ist. Nephon kommt als Jugendlicher nach Konstantinopel, führt dort zunächst ein Leben der Sünde, bekehrt sich aber und lebt lange in der Stadt als heiliger Mann, Visionär und geistlicher Ratgeber. Gegen Ende seines Lebens reist er nach Alexandreia in Ägypten und wird dort vom Erzbischof Athanasios zum Bischof von Konstantiana ernannt, wo er einige Zeit später stirbt. Im langen Text des Bios machen die pseudo-historischen Abschnitte gegenüber den zahlreichen „für die Seele nützlichen“ Episoden, die teilweise als Dialog mit einem anonymen Ich-Erzähler stilisiert sind, aber nur einen kleinen Teil aus. Konstantiana ist mit Salamis/Konstantia (Famagusta) auf Zypern zu identifizieren, der Bios wurde also wohl mit dem Ziel verfasst, nach der Rückeroberung der Insel 965 dort einen neuen Kult zu propagieren.

Der Bios ist voll von Anachronismen und auf einem niedrigen Sprachniveau verfasst. Eine slavische Übersetzung wurde unmittelbar nach seiner Entstehung angefertigt, die handschriftliche Überlieferung des Originals beginnt im zwölften Jahrhundert.

Der Bios liegt bisher nur in eine unvollkommenen Edition von A. V. Rystenko vor, die 1928 in Odessa postum und ohne Einleitung erschien. Für die hier geplante Neuedition verfasst Sergey Ivanov eine neue Einleitung, der kritische Text anhand aller Handschriften wird von mir erstellt, die englische Übersetzung von Vasileios Marinis.

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Edition der Kirchengeschichte des Nikephoros Kallistou Xanthopoulos

Die Kirchengeschichte des Nikephoros Kallistou Xanthopoulos ist das einzige bedeutende Werk dieser Gattung aus der spätbyzantinischen Zeit (bisher zugänglich in PG 145–147). Die Neuedition erfolgt gemeinsam mit Christian Gastgeber und Sebastiano Panteghini vom Institut für Byzanzforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (http://www.oeaw.ac.at/byzanz/nkx.htm). Ihr liegt der zeitgenössische codex unicus zugrunde, der Vindobonensis Hist. gr. 8. Die Edition wird in der Series Vindobonensis des Corpus Fontium Historiae Byzantinae erscheinen.

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Die Bosporomachia des Senior Momars

MomarsIm Jahr 1752 verfaßte Caspar Ludwig Momartz (Momars, 1696-1761), erster Dolmetscher der österreichischen Botschaft in Konstantinopel, die Bosporomachia, ein fast 4000 Verse langes Gedicht in gereimten neugriechischen Fünfzehnsilbern, in dem die Schwestern Europa und Asien darum streiten, welcher von den beiden die schönere Seite des Bosporos gehört.

Die Bosporomachia wurde postum 1766 in Leipzig durch Evgenios Voulgaris, ein zweites Mal in Venedig 1792 gedruckt und war lange Zeit eines der populärsten Werke der sogenannten phanariotischen Literatur. Sie enthält neben langen lyrischen Passagen und Naturschilderungen auch sehr bemerkenswerte Nachrichten zum Leben der christlichen Minderheiten im Konstantinopel des 18. Jh. und zur osmanischen Zeitgeschichte. Durch die betont umgangssprachliche Diktion und die Verwendung zahlreicher osmanisch-türkischer Wörter ist sie auch ein bedeutendes sprachgeschichtliches Dokument.

Ziel des Projekts ist eine Neuausgabe des Textes mit einem historischen und topographischen Kommentar.

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Die byzantinischen Bauprojekte Ludwigs II. von Bayern

Ludwig

LudwigUnter den zahlreichen Bauprojekten König Ludwigs II. von Bayern befinden sich auch mehrere im byzantinischen Stil, darunter mehrere Entwürfe für Schloß Linderhof, das dann tatsächlich im Stil des französischen Rokoko erbaut wurde, für eine nahegelegene Burg und schließlich für den Ausbau der Burgruine Falkenstein. Mit Ausnahme des Audienzsaals in der Burg Neuschwanstein wurde aber keines dieser Projekte verwirklicht. Das Projekt soll die Geschichte der verschiedenen Planungen anhand der erhaltenenen Dokumente näher untersuchen und ihren Platz in der Geschichte der historisierenden