Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik
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Projekte Prof. Dr. Lilia Diamantopoulou

Fälschung, Täuschung, Mystifikation in der neugriechischen Literatur

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Der Gegenstand des durch das Deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens ist die „getäuschte Wissenschaft“. Konkreter gesagt: erfundene Autorenpersönlichkeiten und fiktive Texte, die gemäß den wissenschaftlichen Ansprüchen ihrer Zeit Faktualität vortäuschen, z.B. in Form von fingierten Editionen angeblich originaler (aber tatsächlich ver- oder gefälschter) Vorlagen, und zwar mit Täuschungsabsicht. Hiermit hebt sich das Thema von der Mehrheit üblicher literaturwissenschaftlicher und philologischer Forschungen ab, die vorwiegend fiktionale Texte (Romane, Erzählungen) oder faktuale Texte (Historiographie, Augenzeugenberichte) entweder mehr narratologisch oder eher historiographisch untersuchen und geht wegen seines innovativen Ansatzes definitiv über reine Machbarkeitsstudien oder Literaturüberblicke hinaus. Für das vorliegende Forschungsvorhaben sind die theoretische Ansätze, die sich im Rahmen der Mystikfikationsforschung entwickelt haben, von besonderer Relevanz. In diesem Projekt geht es folglich um ein weiterführenden Beitrag zum Verständnis der Funktion einer Vielzahl von Formen literarischer Provokation in der neugriechischen Literatur, wie Mystifikation, Fälschung und Täuschung. Darüber hinaus liegt hier ein besonderer Schwerpunkt auf dem historischen Kontext und den sozialen, kulturellen und politischen Implikationen, die sich gegebenenfalls mit Fälschung, Täuschung und Mystifikation in der Literatur verbinden lassen.

Leitung: Prof. Dr. Lilia Diamantopoulou
Mitarbeiterin: Dr. Olga Bezantakou

Projektrelevante Publikationen:

2020

  • Lilia Diamantopoulou: Carl Jakob Iken und seine Vorreiterrolle für die Neogräzistik: Mit einer Edition von Dokumenten und Briefen (Cultures and Practices of Knowledge in History, Band 3), Hrsg. von Markus Friedrich, Christine von Oertzen und Vera Keller, München:Oldenbourg (Monographie im Druck).
  • „Anachronistic Technologies ‚made in Greece‘: Konstantinos Simonides‘ Steampunk Inventions through the Looking-Glass“, in: Lilia Diamantopoulou und Maria Gerolemou (Hrsg.): Mirrors and Mirroring. From Antiquity to the Early Modern Period, Tagungsband zum gleichnamigen Workshop, New York und London: Bloomsbury Academic, S. 189-197
  • Emmanouil Roidis: Die Päpstin Johanna [Εμμανουήλ Ροϊδη: Η Πάπισσα Ιωάννα] (Einleitung und Kommentar), Reihe: Alte Texte, neue Leseweisen [Παλαιά κείμενα, νέες αναγνώσεις] (Hrsg. von Angela Kastrinaki), Heraklion: Crete University Press (in Vorbereitung).
2018
  • Lilia Diamantopoulou: „Carl Jakob Ikens Tabelle der Reisenden in Griechenland (1818)“, gemeinsam mit Elias Petrou, CeMoG – Centrum Modernes Griechenland, Berlin (Online Publikation des Projekts auf der CeMoG Wissensbasis Datenbank, November 2018).    

2017

  • Lilia Diamantopoulou: Die getäuschte Wissenschaft: Ein Genie betrügt Europa, gemeinsam mit: Christian Gastgeber, Andreas E. Müller, Tagungsband Symposium zum Mutmasslichen 194. Geburtstag des Konstantinos Simonides 13.-14.11.2014, Wien: Vanderhoeck & Rupprecht.
  •         „Literarische Fälschungen und die Erfindung der Nation“, in: ebd., S. 158-179;
  •         „Chronologische Tabelle zu Leben und Wirken von Konstantinos Simonides“, in: ebd.

2015

  • Lilia Diamantopoulou: Spezialausgabe zu Manousos Fassis [«Ιδού Αυτός/Ιδού ο Ποιητής σας. Αφιέρωμα στον Μανούσο Φάσση»], gemeinsam mit Thalia Ieronymaki, in: Zeitschrift O Anagnostis [Ο Αναγνώστης], Heft 2/2015, S. 9-70.

2014

  • Lilia Diamntopoulou: Science Deceived. A Genius Fools Europe / Die getäuschte Wissenschaft: Ein Genie betrügt Europa (Exhibition Catalogue/ Ausstellungskatalog), gemeinsam mit: Anna Mykoniati, Andreas E. Müller, Institut für Byzantinistik und Neogräzistik Wien.

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