Sprach(en) und Identität(en): das Beispiel des Heldenepos' Digenis Akritas
19.02.2020
Prof. Dr. Lilia Diamantopoulou
Institut für Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik der LMU München
Di-genis, „der von zwei Nationen Abstammende“, Akritas, „der Grenzkämpfer“, hatte der Sage nach, einen arabischen Vater aus Syrien und eine christliche Mutter aus dem byzantinischen Kappadokien. Digenis steht somit nicht nur als symbolische Vermittlerfigur zwischen zwei Sprach- und Kulturwelten, zwischen (arabischem) Osten und (christlichem) Westen, sondern auch als Verbindungsglied zwischen alt- und neugriechischer Literatur.
Anlässlich des Internationalen Tages der Muttersprache eignet sich das Epos vorzüglich, um über aktuelle Themen von bi- und multikulturellen Gesellschaften und der Frage nach dem Begriff der kulturellen Identität(en), mit einem besonderen Fokus auf das griechische Paradigma, nachzudenken.